Eingewöhnung

Die Eingewöhnung gehört zu den wichtigsten und emotionalsten Phasen in der Kinderbetreuung. Um eine vertrauensvolle und sichere Beziehung aufbauen zu können, in der sich das Kind wohlfühlt und bereit ist zu wachsen, ist es wichtig dem Kind Zeit und Raum zu lassen, um sich in seinem Tempo an die neue Situation zu gewöhnen. Daher richten wir uns bei der Eingewöhnung nach dem Berliner Modell. Dabei findet die Eingewöhnung in verschiedenen Phasen statt, wird jedoch stets individuell an das Kind angepasst.

  • Grundphasen (Tag 1-3): In der Grundphase begleitet ein Elternteil das Kind in unsere Tagespflege und hält sich mit ihm ca. eine Stunde in den Räumlichkeiten auf. In dieser Zeit beobachten wir das Kind und versuchen vorsichtig, über Spielangebote oder über Beteiligung am Spiel des Kindes, Kontakt zu ihm aufzunehmen.

Die Aufgabe des Elternteils ist es, dem Kind Sicherheit zu geben und es zu nichts zu drängen.


  • Stabilisierungs- und Trennungsphase (Tag 4-10): In dieser Phase beginnt die „Übernahme“ durch uns. Die Eltern sind nur noch anwesend. Wenn das Kind uns als Vertrauensperson ansieht und auch problemlos am Alltag teilnimmt, kann bereits ein erster Trennungsversuch vorgenommen werden. Die Eltern verabschieden sich von ihrem Kind und verlassen für ungefähr 30 Minuten den Raum, bleiben aber in der Nähe, damit sie bei Bedarf zu ihrem Kind geholt werden können.

Die Reaktion dieses ersten Trennungsversuches entscheidet über die Dauer der Eingewöhnungszeit.

Verhält sich das Kind selbstständig und zeigt sich von der Trennung wenig irritiert, erfolgt eine ca. sechstägige Eingewöhnungsphase.

Dabei werden die Zeiträume des Aufenthalts, sowie die Zeiträume der Trennung allmählich vergrößert.

  • Schlussphase: Die Stabilisierungsphase ist abgeschlossen, wenn das Kind ein erstes emotionales Band zu uns geknüpft hat. Natürlich ist es dennoch normal, wenn das Kind bei der Verabschiedung mal protestiert oder weint. Wichtig ist dann, dass es uns bereits so vertraut, dass es sich schnell von uns trösten lässt.

In der Schlussphase halten die Eltern sich nicht mehr in unseren Räumlichkeiten auf, sind jedoch jederzeit erreichbar, um in bestimmten Situationen für ihr Kind da zu sein.